Da dies nicht oft passiert, möchte ich die Gelegenheit nutzen und davon berichten. Allen, die auch nicht immer positive Gedanken haben, wie ich. Und allen anderen natürlich auch.
Also los…
Am 14.01. hatte ich die große Freude über 30.000 Menschen zu begleiten, wie sie trotz Wind, heftigem Regen, Matsch und Polizeigewalt, aktiv dabei waren, zu sprechen, sich zu organisieren und lautstark gemeinsam an einer besseren Zukunft zu arbeiten.
Ich unterhielt mich dort auf dem Acker mit völlig fremden Menschen über den letzten Sommer, mehr als 42°, vertrocknende Wälder und unsere Ängste vor einer Zukunft im Klimawandel.
Und ich tauschte mich aus über die drängelnden und schambehafteten Gedanken, wie es in Zukunft an anderen Orten dieser Welt wohl sein wird, die nicht in kolonialer Vergangenheit und Gegenwart immense Reichtümer angehäuft haben wie wir hier in Europa.
Dann klingelte der Besuch.
Seit den Tierfilmen meiner Kindheit, die immer kurz vor dem Abspann mit mahnender Stimme über den schwindenden Lebensraum der gezeigten Tierarten referierten, trage ich ein Unbehagen über die Zukunft mit mir herum.
Und hier im rheinischen Braunkohlerevier bekam ich völlig unerwartet Zukunftshoffnungen.
Wie wäre es denn, fragte ich mich plötzlich, Vertrauen zu einer Zukunft zu haben, die wir gemeinsam zum Positiven verändern? Die also ein bisschen weniger katastrophal wäre, als so oft befürchtet?
Was müsste man da tun? Mit wem müsste man sprechen und…
Wie geht das?
Leider sind mir die Antworten auf diese Fragen auch mit ein paar
Monaten nachdenken, herumwüten und gemeinsam demonstrieren völlig schleierhaft. Aber dieses Gefühl ist noch da.
Und dieses hoffnungsvolle Gefühl ist entstanden durchs dabei Sein im Januar. Durch den Austausch und durch die gemeinsamen Aktionen dort im Acker bei Lützerath.
Was will ich mit dem Ganzen hier eigentlich sagen?
Ich möchte alle, wie ich auch, Verzagten ermutigen, diesen kleinen Sprung auszuprobieren und mitzukommen. Ihr müsst euch nicht erst einen großen Strauch Hoffnung heranzüchten, um etwas bewegen zu können. Das geht andersherum. Erst ab in den Matsch und dann klingelt die Hoffnung.
Treffen wir uns das nächste Mal da draußen?