minhazine n°1








Gerade nahm die Planung unserer nächsten Kunstausstellung Transient Deviation - Vo- rübergehende Abweichung in Hürth so richtig Fahrt auf, da verliert der Alltag seine ge- wohnte Gestalt und wir finden uns in einer Lage wieder, die mit Abweichung ganz gut zu beschreiben ist. Social Distancing, Corona- virus Liveticker, erste Verletzte nach Streit um Klopapier, Stillstand des kulturellen und öffentlichen Lebens...
Die Menschen, für die das Coronavirus derzeit bedeutet, Zuhause bleiben zu können und vor allem von Zuhause arbeiten zu können, denen stehen zwar in nächster Zeit eine Menge interessanter persönlicher Erlebnisse und Geduldsproben bevor, trotzdem sind die Heimarbeiter*innen in der aktuellen Krise die Privilegierten unter den Erwerbstätigen. Es gibt Arbeitnehmer*innen und kleine Selbständige die ihr Geld schlicht nicht von zu Hause aus verdienen können, die unter keinen Tarifvertrag fallen, die keine mächtige Industriegewerkschaft im Rücken haben. Wir wollen auch die Jobs, in denen das Zuhause bleiben unmöglich ist, nicht vergessen und sagen DANKE an Verkäufer*innen, Post- und Paketbot*innen, Kellner*innen, Putzkräfte, Hausmeister*innen, Handwerker*innen und alle Personen im Gesundheitswesen.

Die derzeitige Situation ist eine vorübergehende Abweichung. Aber ganz bestimmt eine, in der wir viel Neues lernen und Zusammenhalt nochmal eine ganz neue Be- deutung bekommt. Wir möchten gern die erste Ausgabe unseres Minhazines dem Thema: Transient Deviation - Vorrübergehende Abweichung widmen und starten einen Aufruf an alle Interessierte, sich künstlerisch und kreativ mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Eurem Output sind keine Grenzen gesetzt, schickt uns eure Interpretationen per Mail bis zum 10. April 2020 an kontakt@minhagalera.de und wir konzipieren daraus eine Online-Ausgabe, die ihr euch all day & night long an- gucken könnt und so vielleicht den Netflix-Servern auch mal ne kleine Pause gönnt.

Die Idee für das minhazine entsprang den Umständen der Corona-Situation im Frühling 2020, die physisches Zusammenkommen für eine unbestimmte Zeit unmöglich machte. Trotz der drastischen Abweichungen des Alltags reizte die Herausforderung eine physische Kunst-Ausstellung in den digitalen Raum zu übersetzen. Nicht zuletzt, weil es die Möglichkeit bot einen Querschnitt kreativer Umgangsformen mit diesem bislang einzigartigen Extremzustand zu erschaffen. So begann die Planung und Kreation des partizipativen und frei zugänglichen Online minhazines.